Gratis Bücher Wendepunkte: Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg, by Ian Kershaw
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Wendepunkte: Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg, by Ian Kershaw
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Ian Kershaw, geboren 1943, zählt zu den bedeutendsten Historikern der Gegenwart. Bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Modern History an der University of Sheffield, seine große zweibändige Biographie Adolf Hitlers gilt als Meisterwerk der modernen Geschichtsschreibung. Für seine Verdienste um die historische Forschung wurde Ian Kershaw mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und der Karlsmedaille. 1994 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 2002 wurde er zum Ritter geschlagen. Bei DVA sind außerdem von ihm erschienen »Hitlers Freunde in England« (2005), »Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg« (2010) und »Das Ende« (2013). Der erste Teil seiner großen Geschichte des 20. Jahrhunderts in Europa, »Höllensturz« (2016), ist ein hochgelobter Bestseller.
Produktinformation
Broschiert: 736 Seiten
Verlag: Pantheon Verlag; Auflage: 5 (20. September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570551202
ISBN-13: 978-3570551202
Originaltitel: Fateful Choices. Ten Decisions that changed the World
Größe und/oder Gewicht:
13,9 x 4,6 x 21,5 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.1 von 5 Sternen
18 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 50.428 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Über den positiven Inhalt des Buches haben sich schon viele andere Rezensenten geäußert. Ich schließe mich dem an.Wer sich ausführlich und objektiv über den Zweiten Weltkrieg und die NS-Zeit informieren will, kommt an den Veröffentlichungen von Ian Kershaw kaum vorbei.Was ich aber bei der deutschen Ausgabe mal kritisch anmerken möchte:Dieses Buch enthält inakzeptabel viele Schreibfehler. Ich rede bewusst von Schreibfehlern, denn von klassischen Druckfehlern kann hier wohl kaum die Rede sein. Beim Korrekturlesen ist ziemlich geschlampt worden.
Habe die Biographien von Kershaw mit Begeisterung gelegen. in Wendepunkte lässt er seine Leser mit dem Fazit zu sehr allein. Man hat bei einigen Kapiteln nicht das Gefühl, nach der Lektüre schlauer zu sein als vorher.Gleichwohl gibt es Kapitel, in denen das anders ist. Von daher: Kaufempfehlung.
Ian Kershaw schildert in seinem Buch "Wendepunkte" mit dem genauen Blick des Historikers zehn im Zweiten Weltkrieg getroffene Entscheidungen, die für den Verlauf des Krieges von größter Bedeutung waren. Der reine Text ohne Anmerkungen, Bibliographie und Register von über 600 Seiten verdankt seinen Umfang der ausführlichen Beschreibung des Hintergrundes jeder der von Kershaw anvisierten Entscheidungen und ihrer Folgen. Es verwundert nicht, dass von den zehn Beschlüssen der Kriegführenden sechs von den Handelnden der Achsenmächte getroffen wurden, da ohne sie der Zweite Weltkrieg nicht stattgefunden oder im Rückblick für den Kriegsausgang eine entscheidende Wendung genommen hätte. In der Schilderung Kershaws wird die Unausweichlichkeit jeder dieser Entscheidungen herausgeabeitet und jede "kontrafaktische Spekulation" des "was wäre, wenn ..." vermieden, wie sie in einigen Romanen angestellt wurden. Das macht die Betrachtungen, die der Verfasser angestellt so wertvoll. ich habe das Buch mit großem Gewinn gelesen.
Das Buch muss man gelesen haben um zu verstehen, warum der Weltkrieg so lange dauerte. 1941 wurden Entscheidungen von Staatsmännern in Europa, Asien getroffen, die nach Expansion des Landes und Rohstoffen Ausschau hielten. Diese Entscheidungen, deren Konsequenz sowie alternative Möglichkeiten werden in dem Buch von Kershaw analysiert und Alternativen erläutert. Absolut lesenswert.
Wie immer schreibt Kershaw genauestens recherchiert in einer wunderbaren Sprache über ein wichtiges historisches Thema. Abseits der üblichen Thematik hier über die Wendepunkte, die Aufstieg und Untergang des sog. Dritten Reiches. Ein Buch, dass in keinem Bücherschrank eines Historikers fehlen darf.
Mein Sohn hat sich das Buch zu Weihnachten gewünscht und ist begeistert über den Inhalt und den Stil des Autors
Irren sich Historiker?Kershaws gründlich recherchiertes Buch über Schlüsselentscheidungen im 2. Weltkrieg führt den Leser zu wichtigen Erkenntnissen. Da beeindruckt zunächst einmal der Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen bei äußerst wichtigen Entscheidungen. Roosevelt handeln war eingeschränkt durch die Verfassung und die Gesetze der USA, er war absolut abhängig von der Zustimmung der Parlamente und musste letztlich auch darauf achten, seine Wiederwahl nicht zu gefährden.Mussolini und vor allem Hitler entschieden absolut allein, was zu geschehen hätte. Es ist für Menschen, die nie eine Diktatur erlebt haben, kaum zu fassen, dass Hitler sogar den USA den Krieg erklären konnte, ohne überhaupt mit einer anderen Person sich zu beraten und ohne durch vertragliche Bindungen zum Handeln gezwungen zu sein.Für uns Europäer ist der Entscheidungsprozess in Japan nicht leicht nachvollziehbar, weil schwer zu erkennen ist, welche Möglichkeiten Kaiser Hirohito hatte. Er stand zwar im Hintergrund, aber seine Stimme musste gehört werden.Historiker stützen ihre Aussagen auf Protokolle, Zeugenaussagen, Dokumente u.a. Dieses Verfahren muss gegenüber Diktatoren versagen, da diese ihr wirkliches Denken nicht verraten. Letztlich kennt man nur ihre Verlogenheit. Viele Entscheidungen werden erst auf tieferen Ebenen schriftlich fixiert. Wir brauchen nicht daran zu zweifeln, dass Verbrechen wie der Holocaust nur durch Weisung Hitlers erfolgen konnte, aber es gibt keinen Beleg, wann er hier die letzte Entscheidung getroffen hat.Aus seinem ‚Mein Kampf‘ kennen wir seinen Judenhass, wissen auch um sein Ziel, Lebensraum für Deutschland im Osten zu erobern. So gesehen war er geistig schon zurück geblieben, weil die Lebensfähigkeit eines Volkes nicht von der Menge der Quadratkilometer abhängig ist, sondern von der wissenschaftlich-technischen Leistungsfähigkeit.Von daher ist mit größter Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass er die englischen Truppen 1940 bewusst in Dünkirchen entkommen ließ, um England friedensbereit zu machen. Der Krieg mit England war für ihn absolut unerwartet gekommen und gefährdete nur seine Lebensraumpolitik Richtung Osten. Es erstaunt schon, dass Kershaw, obwohl er immer wieder durch ‚Was wäre, wenn-Fragen‘ von der üblichen Methode der Historiker abwich, sich nur auf belegbare Akten zu stützen, nicht erkannte, dass dieses Verfahren gegenüber Diktatoren nicht klappt.Was den Krieg gegen Russland anbetrifft, gilt gegenüber Stalin das Gleiche, was über Hitler zu sagen ist. Immer wieder schreibt Kershaw: „Stalin dachte… (z.B. S. 341 und S.362) Da irrt der Autor. Wir wissen natürlich nicht, was Stalin dachte. Wir wissen, dass dieser Paranoiker der Macht anlässlich der großen Säuberungen zwischen 1936-1938 Tausende von Menschen ermorden ließ. Kershaw erwähnt, dass 1937/38 annähernd 700 000 Menschen ermordet und mehr als 1,5 Millionen verhaftet wurden. Allein 34 301 Offiziere wurden verhafte, 22 705 waren in dieser Zeit erschossen worden. Es ist schon eine kühne, letztlich kaum glaubwürdige Behauptung Kershaws, dass diese Säuberungen Stalins Ansehen gehoben hätten.Das Gegenteil wäre richtiger. Nicht nur die Ukrainer verwünschten damals dieses Regime. Stalin musste den Ausbruch einer Revolution bei einem deutschen Angriff befürchten. Er musste um die durch Führungsschwäche bedingte stark reduzierte Leistungsfähigkeit wissen und auch deren Kampfunwilligkeit befürchten. Wäre Hitler als Befreier vom kommunistischen Joch aufgetreten, hätte die Geschichte vielleicht einen anderen Verlauf genommen. Aber zum Segen für Stalin trat Hitler als Menschen verachtender Feind auf, der die Bevölkerung gefährdete und es Stalin ermöglichte, zum vaterländischen Krieg aufzurufen. Stalins einzige Chance, den überlegenen Gegner zu besiegen, bestand in der Weite des russischen Raumes und der Hoffnung auf den Winter. Deshalb ignorierte er wahrscheinlich jede Warnung vor einem deutschen Angriff, obwohl die Quellen, die den Angriff ankündigten, für ihn absolut zuverlässig sein mussten. Je weiter die Deutschen vordrangen, desto überdehnter musste deren Front werden, desto problematischer wurde auch die Nachschubfrage. Dass Millionen bei diesem Plan geopfert würden, ließ ihn genauso kalt, wie auch Hitler kein Menschenopfer scheute. Nur aussprechen durfte Stalin seine Absicht nicht. Er hatte Hitlers verbrecherische Gesinnung allen im Osten lebenden Menschen gegenüber erkannte, die für Hitler nur Untermenschen waren. So ließ er zwangsläufig die Deutschen tief nach Russland vorstoßen, weil er so und nur so letztlich siegen konnte. Merkwürdig nur, dass Kershaw so wenig in der Lage ist, sich in die Denkweise von Diktatoren zu versetzen. Von den zwei Einschränkungen-Dünkirchen und Krieg gegen die Sowjetunion- abgesehen, ist das Buch hervorragend.
In den Teilen, die Russland und Deutschland betreffen, ist das Buch kaum nutzbar. Es ist 2010 und Kershaw schreibt immer noch von "Lebensraum" und "paranoidem Stalin". Auch bei den Fakten völlig daneben: über die Zahl der Erschossenen bei der grossen Säuberung 1937/38 spricht er von 700 000 Menschen (!). Warum so einer Autor hoch gepriesen ist, ist mir unerklärlich.
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